Axomera-Therapie: wissenschaftlicher Hintergrund

Axomera-Therapie:(ehem. NSM-Therapie) wissenschaftlicher Hintergrund

Entzündung und Regeneration

Anfänglich lag der Entwicklung der Axomera-Therapie folgende Erklärung zugrunde:

Abgesehen von nur wenigen Ausnahmen, liegt die Ursache der meisten Erkrankungen des Bewegungsapparates in aktiven Entzündungsprozessen. Aber diese Entzündungen werden meist nicht durch Bakterien, sondern durch Überlastung oder durch Verschleiß ausgelöst.

Hierdurch wird gesundes Gewebe von Sehnen, Bändern, Muskeln oder Nerven zerstört. Vergleichbar ist dieser Prozess mit einem Geschwür oder Abszess, der die gesunde Haut durch eine Entzündung eitrig auflöst.
Kann der Körper diesen Entzündungsprozess erfolgreich bekämpfen, so machen körpereigene Reparaturmechanismen es möglich, dass das zerstörte Gewebe wieder durch Gesundes ersetzt wird. Hierdurch wir eine Wundheilung in Gang gesetzt, diese bezeichnet man als Regeneration oder auch als Heilung. Jedoch ist dieser Heilungsprozess bei chronischen Erkrankungen gestört – entweder bleibt die Entzündung bestehen, oder der Körper kann nicht mehr ausreichend neues, gesundes Gewebe bilden.

Eine Entzündung wird auf Zellebene durch bestimmte entzündungsfördernde Zellhormone, sogenannte proinflammatorische Zytokine vermittelt (u.a. Substance P, Bradykinin, TNF-Alpha, Verdana, Geneva, sans-serifleukine). Zudem bilden sich durch den Abbau von Zelleiweißen saure Substanzen, im Bereich der Entzündung entsteht ein saures Milieu und der pH-Wert sinkt. Letztlich werden durch diese Prozesse Gewebe abgebaut und die Schmerzrezeptoren gereizt. Folglich  entstehen eine Aufweichung des Gewebes mit Rötung und Schwellung. Dadurch kommt es zum typischen Entzündungsschmerz. Diesen Prozess zu beeinflussen, ist das Ziel bei der Entwicklung der Axomera-Therapie.


Elektrische Felder steuern Zellen

Wie man erst seit Anfang des 21. Jahrhunderts genauer weiß, erfolgt die übergeordnete Steuerung dieser Entzündungsprozesse durch sehr kleine körpereigene, bioelektrische Felder. Diese Felder lenken Zellen, Zellhormone und Moleküle an den Ort, wo sie gebraucht werden. Schliesslich setzt genau hier die Axomera-Therapie an.


Schnelle Schmerzlinderung

Wir glauben, dass durch die Axomera-Therapie das elektrische Feld im Gewebe so moduliert wird, dass die entzündungsfördernden Substanzen neutralisiert werden. So kann die saure pH-Verschiebung genau an dem Ort, wo die Entzündung besteht, rückgängig gemacht werden. Klinisch beobachten wir kurz nach einer Axomera-Therapie, dass die Entzündung und der mit ihr einhergehende Entzündungsschmerz innerhalb von Stunden abnimmt oder vollständig verschwindet.


Langzeitwirkung

Am bemerkenswertesten jedoch ist die postulierte Wirkung der Axomera-Therapie auf die Steuerung der Zellwanderung. Seit wenigen Jahren ist bekannt, dass Zellen sich aktiv im elektrischen Feld bewegen. Der Körper selbst nutzt diesen Effekt bei der Steuerung der Wundheilung. So entstehen bei Wunden bestimmte elektrische Felder, die dafür sorgen, dass gesunde Zellen in die Wunde einwandern. Dadurch kann die Wunde heilen und sich verschließen. Dieser universelle biologische Mechanismus gilt in gleicher Weise auch für die Heilung von Gelenken, Kapseln, Sehnen, Muskeln und Nerven. Bioelektrische Felder steuern die Zellbewegung so, dass gesunde Zellen dorthin wandern, wo sie zur Regeneration und Heilung nötig sind.

Die Axomera-Therapie beeinflusst punktgenau das körpereigene elektrische Feld. Wir glauben, dass hierdurch das Gewebe regeneriert und heilen kann. Dadurch erklärt sich wahrscheinlich die Langzeitwirkung der Axomera-Therapie.
Mit diesen Wirkungsansätzen – Neutralisation der Entzündungsstoffe, Ausgleich des pH-Wertes und Steuerung der Zellwanderung – unterscheidet sich die Axomera-Therapie grundlegend von allen bisher bekannten elektrischen Stimulationsverfahren der Medizin.


Zukunft der Axomera-Therapie

Abschliessend lässt sich sagen, dass der Wirkmechanismus der Axomera-Therapie, wie so oft in der Medizin, noch nicht vollständig aufgeklärt ist. Deswegen erforschen wir die Wirkmechanismen der Axomera-Therapie stetig weiter. Doch immer mehr Ärzte setzen die Axomera-Therapie mit erstaunlichen Ergebnissen ein. Somit wird die Sammlung dieser Erfahrungen, sowie zukünftige klinische Studien die Anwendung der Axomera-Therapie weiter optimieren.


Literatur

1. Mccaig et al. Controlling cell behavior electrically: current views and future potential. Physiological Reviews (2005) vol. 85 (3) pp. 943-78
2. Creaney und Hamilton. Growth factor delivery methods in the management of sports injuries: the state of play. British Journal of Sports Medicine (2008) vol. 42 (5) pp. 314-320
3. Robinson. Electric Fields Review. The journal of Cell Biology (1985) pp.2023-2027
4. Shah et al. Biochemicals associated with pain and inflammation are elevated in sites near to and remote from active myofascial trigger points. Archives of physical medicine and rehabilitation (2008) vol. 89 (1) pp. 16-23
5. Shah. An in vivo microanalytical technique for measuring the local biochemical milieu of human skeletal muscle. Journal of Applied Physiology (2005) vol. 99 (5) pp. 1977-1984
6. Zhao et al. Electrical signals control wound healing through phosphatidylinositol-3-OH kinase-γ and PTEN. Nature (2006) vol. 442 (7101) pp. 457-460

Link: https://www.neueschmerztherapie.de

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