Welche neuen Behandlungen gibt es bei der Trochantertendinose?

Patienten mit Hüftschmerzen bei einer Trochantertendinose suchen unsere Praxis in Düsseldorf oft auf, um eine Zweitmeinung ein zu holen. Die typischen Fragen der Patienten sind: “ Was ist eine Trochantertendinose? Was ist die Ursache der Trochantertendinose? Welche konservativen und operativen Therapien und welche Alternativen gibt es? Wie hilft mir die Axomera Therapie bei der Trochantertendinose?"

Was ist eine Trochantertendinose?

Unter einer Trochantertendinose versteht man eine Degeneration der sehnigen Muskelansätze am großen Rollhügel des Oberschenkels, dem Trochanter. Wenn diese Sehnen entzündet sind, spricht man auch von einer Trochantertendinits. Ist der Schleimbeutel am Trochanter entzündet, spricht man von einer Schleimbeutelentzündung. Der Fachbegriff ist Bursitis trochanterica. Da bei einer Röntgen und Kernspin Untersuchung oft nicht sicher zu erkennen ist, welche anatomische Struktur betroffen ist, wird auch häufig der Überbegriff “Trochanterschmerzsyndrom” verwendet. Im Grunde werden diese Begriffe im medizinischen Sprachgebrauch synonym verwendet, da auch die Therapie sich nicht wesentlich unterscheidet.

Wodurch entsteht eine Trochantertendinose der Hüfte?

Die großen Hüftmuskeln setzen am sogenannten Rollhügel (Trochanter) des Oberschenkels an. Sie dienen dazu, das Bein im Hüftgelenk abzuspreizen und zu stabilisieren. Hierbei werden große Kräfte freigesetzt. Diese müssen durch Schleimbeutel, die zwischen Muskulatur und Knochen platziert sind, abgefedert werden.  Hierbei können sich der Ansatz der Muskulatur am Oberschenkelknochen wie auch die darunterliegenden Schleimbeutel entzünden. Ursache sind meist eine altersbedingte Abnahme der Belastbarkeit der Gewebe wie auch sportliche Überlastungen. Frauen sind vier mal häufiger betroffen als Männer, das Alter der Patienten liegt meist über 60 Jahre.

Woran erkennt man eine Trochantertendinose der Hüfte?

Wichtigstes Symptom sind eng umschriebene, gut lokalisierbare Schmerzen im hüftnahen Bereich des seitlichen Oberschenkels, genau dort, wo der Knochen am weitesten nach außen absteht. Dies Stelle wird bei einer Tendinose des Trochanters druckempfindlich. Die Patienten klagen über einen nächtlichen Hüftschmerz, wenn sie auf der betroffenen Seite liegen. Auch der Einbeinstand auf der betroffenen Seite kann typische Hüftschmerzen auslösen.

Weiterhin werden die stechenden, drückenden Schmerzen durch Belastung, zum Beispiel durch längeres Gehen, Treppensteigen oder Fitnessübungen ausgelöst. Ruhe lindert oft die Beschwerden. Zur Unterscheidung zwischen einer Trochantertendinose und einer Schleimbeutelentzündung benötigt man eine Kernspinaufnahme.

Wie wird eine Trochantertendinose der Hüfte behandelt?

Konservative Therapie

Meistens wird die Trochantertendinose zuerst durch schmerzlindernde Mittel (Analgetika) und mit entzündungshemmenden Medikamenten behandelt. Dazu kommen lokale Injektionen, meist Kortisoninjektionen. Daneben wird auch die Stoßwellenbehandlung  eingesetzt. Fast alle Patienten erhalten zusätzlich  Physiotherapie zur Mobilisierung und Dehnung der betroffenen Muskulatur. Insgesamt eignen sich diese Therapien sicherlich als kurzfristige Schmerztherapie, ein dauerhafter Erfolg wird aber meist nicht erzielt. Nach wenigen Wochen oder Monaten stellt sich der Trochanterschmerz wieder ein.  Denn tatsächlich neigt die Trochantertendinose zu einem sehr langwierigen chronischen Therapieverlauf, der sich über mehrere Jahre hinziehen kann.

Operative Therapie

Operationen werden sehr zurückhaltend eingesetzt, da sie häufiger erfolglos sind und Patienten danach möglicherweise mehr Beschwerden haben als präoperativ. Zu den operativen Maßnahmen gehören die Entfernung des Schleimbeutels (Bursektomie), die Verlängerung der Hüft-Gesäßmuskulatur und die Durchschneidung der Nerven der empfindlichen Knochenhaut. Vor diesem Hintergrund der oft unbefriedigenden Therapieergebnisse bei der Trochantertendinose sucht man in der modernen Orthopädie dringend nach neuen Therapiealternativen.

Welche neuen Therapienalternativen gibt es bei der Trochantertendinose?

Keine neue, aber eine alte, inzwischen auch durch wissenschaftliche Studien belegte Therapie ist die Akupunktur. Hier kann ein nachhaltiger Therapieerfolg erzielt werden. Allerdings sind oft 15- 25 Akupunkturbehandlungen erforderlich.

Schneller wirkt die neue, in Düsseldorf entwickelte Axomera Therapie. Hier sind meist nur 4-6 Axomera Behandlungen erforderlich, um einen anhaltenden Therapieerfolg zu erzielen. Die Ergebnisse der Axomera-Therapie wurden von Prof. A. Molsberger  in einem Vortrag auf dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie in Berlin, November 2018, anhand eines Fallbeispiels  einer dreimal voroperierten Patientin vorgestellt

Fallbeispiel - die Axomera Therapie bei einer Trochantertendinose mit Schleimbeutelentzündung

Die Bilder zeigen eine Kerspinaufnahme der Hüfte einer 47 jährigen Patienten, die wegen einer Trochantertendinose mit Schleimbeutelentzündung drei mal operiert und sieben mal punktiert wurde. Die Patientin konnte nicht auf der Seite liegen, nicht sitzen und nicht länger als 100 Meter gehen, Treppensteigen war nur mit Hilfe möglich. Sie erhielt 8 Axomera Therapien. Nach der zweiten Sitzung verschwand der Nachtschmerz, nach 4 Sitzungen betrug die Gehstrecke 1 km, nach 8 Sitzungen 3 km. Nach der Axomera Therapie heilte die Erkrankung vollständig ab. Linkes Bild: vor der Axomera Therapie; rechtes Bild: Nachkontrolle nach 12 Monaten. Vortrag Prof. Molsberger DKOU, Berlin, 2018

Weiteren Patientenbeispiele zur Trochantertendinose

Diese Patientenbeispiel wurden in Zusammenarbeit mit der Schmerzambulanz der Medizinischen Hochschule Hannover, Prof. M. Karst, gesammelt.

Trochantertendinose an der Hüfte

Weiblich, 60 Jahre: “Seit zwei Jahren habe ich eine Schleimbeutelentzündungen an beiden Hüftgelenken. Beim Sport und beim Walken fühlte ich mich stark eingeschränkt. Längeres Sitzen war auch sehr schmerzhaft. Ich war bei drei Ärzten und bekam Röntgen, Sonographie, Schmerzspritzen, Krankengymnastik, Tabletten. Das half immer nur für einige Tage. Ich bekam dann zuerst eine Axomera-Therapie. Nach drei Tagen wurde es deutlich besser. Dann erfolgten noch 6 weitere Behandlungen, die zu einer immer weiteren Besserung führten. Heute bin ich schmerzfrei.“ Fazit: “Ich bin einfach erleichtert und dankbar, dass diese Therapie bei mir durchgeführt wurde.“

Trochantertendinose mit Schleimbeutelentzündung der Hüfte

Weiblich, 35 Jahre: “Ich habe seit etwa sechs Jahren Schmerzen an der linken Hüfte beim Liegen. Ich bekam Spritzen und Krankengymnastik. Die Schmerzen waren nie ganz weg, vor allem nachts hatte ich Schmerzen, wenn ich auf der Seite lag.  Es erfolgten dann drei Axomera-Therapie. Bereits nach der ersten Behandlung wurde es erheblich besser. Dann verschwanden die Schmerzen.“ Fazit der Patientin: “Die beste Behandlung, die ich hatte.”

Hüftschmerzen bei Trochantertendinose und Schleimbeutelentzündung

D, H, 70 Jahre: Seit 6 Mon. berichtet die Patientin über Hüftschmerzen und Schmerzen im linken Bein. Deswegen wurde Sie bisher mit Laser, Injektionen, Schmerzmitteln und Krankengymnastik behandelt, jedoch ohne wesentliche Besserung. Bei der Untersuchung findet sich ein schmerzhafter Tochanter (Rollhügel) am linken Oberschenkel, von dort stark seitlich in den Oberschenkel ausstrahlende Schmerzen. Folglich kann die Patientin nachts nicht mehr auf der linken Seite liegen. Die daraufhin durchgeführte erste Behandlung mit der Axomera-Therapie beseitigt den ausstrahlenden Oberschenkelschmerz. Eine zweite Behandlung beseitigt den Oberschenkelschmerz jedoch komplett. Die Patientin ist nach diesen Behandlungen jetzt über ein Jahr beschwerdefrei.

Trochanterschmerz bei Trochantertendinose

O,R 67: Seit einem Jahr Trochanterschmerz (Trochantertendinose, Bursitis, Hüftbeinschmerz) rechts. Bisherige Therapien nicht von nachhaltigem Erfolg. Nach einer Behandlung mit der Axomera-Therapie bessern sich die Beschwerden innerhalb von 3 Tagen um ca. 60%. Nach einer weiteren Behandlungen erfolgt eine weitere Besserung um 90%. Die Patientin ist danach seit über einem Jahr beschwerdefrei. Kein Rezidiv.

Was kann man selbst tun bei einer Trochantertendinose der Hüfte?

Wenn man nachts nicht auf der betroffenen Seite liegen kann, dann sollte man eine weichere Matratze ausprobieren. Lokale Wärmeanwendungen können hilfreich sein. Beim Sport sollte man Übungen meiden, die den Schleimbeutel und die Hüftmuskulatur belasten. Dies bemerkt man an einer Zunahme der Beschwerden nach dem Sport. Viel Bewegung mit wenig Belastung und zusätzliches Dehnen der Hüfte ist hingegen sinnvoll.

Zusammenfassung - die wichtigsten Informationen zur Trochantertendinose an der Hüfte?

  • Synonyme: Trochantertendinose, Trochantertendinitis, Trochanterschmerzsyndrom
  • Ursache: Natürliche Alterung, Überlastung, Fehlstellung
  • Wichtigstes Symptom: nächtlicher Schmerz beim Liegen auf der betroffenen Seite
  • Selbsthilfe: weiche Matratze, Bewegung statt Belastung, Dehnen, Muskelkräftigung
  • Therapie und Krankheitsverlauf: Schmerz-, entzündungshemmende Tabletten, Kortisoninjektionen, Physiotherapie.
  • Seit einigen Jahren gute Ergebnisse mit der Axomera-Therapie.
  • Operation nur bei nicht beherrschbarem stärkstem Schmerzsyndrom als letzte Wahl.

Wissenschaftliche Literatur

Korakakis V, Whiteley R, Tzavara A, Malliaropoulos N (2018) The effectiveness of extracorporeal shockwave therapy in common lower limb conditions: a systematic review including quantification of patient-rated pain reduction. Br J Sports Med 52:387–407 . doi: 10.1136/bjsports-2016-09734

Chandrasekaran S, Lodhia P, Gui C, et al (2015) Outcomes of Open Versus Endoscopic Repair of Abductor Muscle Tears of the Hip: A Systematic Review. Arthrosc - J Arthrosc Relat Surg 31:2057–2067 . doi: 10.1016/j.arthro.2015.03.042

Macke C, Krettek C, Brand S (2017) Tendinopathien der Hüfte. Unfallchirurg 120:192–198 . doi: 10.1007/s00113-016-0286-x

Vortrag Molsberger A, MAcCaig C, Schuhmann W, Maixner (2018) Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchrirurgie, Berlin November 2018

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